Peter Lang Verlag
Berlin u.a. 2021
ISBN: 978-3-631-84743-5
Der Beschluss, den vorliegenden Sammelband zu veröffentlichen, wurde am 12. Altslavistentreffen, das am 29. und 30. September 2017 am Institut für Slawistik der Universität Wien stattfand, gefasst. Die 24 Teilnehmer an dieser Tagung sind an 21 verschiedenen Forschungsinstitutionen in 7 Ländern, in Österreich, Deutschland, der Schweiz, Belgien, Italien, Bulgarien und Russland, tätig. Ihre Vorträge gaben vielfältige Einblicke in Ziele, Methoden und Fragestellungen der gegenwärtigen altslavistischen Forschung. In den einzelnen Beiträgen wurden urslavische Lautlehre und Onomastik ebenso behandelt wie die Entstehungs- und Überlieferungsgeschichte älterer slavischer Texte, Übersetzungen religiöser Werke aus dem Griechischen ebenso wie die computergestützte Aufbereitung vormodernen Schriftguts. Die thematische Vielfalt, Breite und Tiefe der Vorträge zeigte eindrucksvoll, dass die Paläoslavistik nicht nur ein einigendes Element innerhalb des Faches Slavistik darstellt, sondern auch, dass sie dieses mit benachbarten Disziplinen, zumal mit der indogermanistischen Sprachwissenschaft, der Byzantinistik, der Geschichtswissenschaft, der Theologie und der Computerphilologie, zu verbinden vermag. Innerhalb der Slavistik selbst kommt der Paläoslavistik eine zentrale Rolle zu, da sie Material für die Teildisziplinen Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaft liefert und aufarbeitet, indem sie ältere Sprachzustände erforscht, literarische Quellen editorisch aufbereitet und historische Entwicklungen nachzeichnet.