Quo vadis, Ukrainian Studies? // Luxembourg, Luxembourg

20.03.2025 08:30

Workshop (20.-21. März) und Filmvorführung (21. März)

Quo vadis, Ukrainian Studies?

Workshop, 20.-21- März 2025

Institut für Osteuropäische Geschichte (IOG), Spitalgasse 2, Hof 3, Eingang 3.2 (Campus), 1090 Wien

Programm (PDF)

 

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Im Rahmen des Workshops wird der folgende Film gezeigt:

 

Luxembourg, Luxembourg

(Regie und Drehbuch: Antonio Lukich, Ukraine, 2022)

In seinem Komödiendrama Luxembourg, Luxembourg führt Antonio Lukich, das große Nachwuchstalent des modernen ukrainischen Films erneut in die ukrainische Provinz. Diesmal nicht in sein heimatliches, am slowakisch-ungarisch-rumänischen Länderdreieck liegendes Transkarpatien, sondern ins Herz der an Russland angrenzenden Sloboda-Ukraine mit ihrer Metropole Charkiv.

Lukichs dritter und bisher erfolgreichster Film erzählt die Geschichte von zwei Zwillingsbrüdern, die sich zwar äußerlich gleichen, aber in ihrer Lebensphilosophie kaum unterschiedlicher sein können. Während Kolja als Inspektor der gerade neu aufgestellten ukrainischen Polizei für Recht und Ordnung in einer Provinzstadt kämpft, nimmt es sein Bruder Vasja mit Moral und Gesetz nicht allzu genau. Doch ein Anruf aus Luxemburg, der sie über den bevorstehenden Tod ihres Vaters informiert, wirft ihr Leben aus Bahn. Selbst ein Kriegsflüchtling aus Jugoslawien hatte er sich in den „wilden 1990er“ als lokale kriminelle Größe etabliert, bis er spurlos nach Westen verschwand. Getrieben von der Sehnsucht nach ihrem Vater und der Hoffnung auf ein besseres Leben als Erben eines vermögenden Mannes, machen sich die Brüder auf den Weg in die europäische Steueroase – eine Reise voller absurder Wendungen und bitterer Erkenntnisse. Luxembourg, Luxembourg ist nicht nur ein nostalgisches Zeugnis einer Region und Menschen, die inzwischen von Krieg und Zerstörung gezeichnet sind. Lukichs Film ist besonders nicht nur durch seine beiden Hauptdarsteller – das in der Ukraine bekannte Rapperduo „Kurhan-Ahrehat“ von Ramil und Amil Nasirov und ihre Sprache. Sein größter Zauber liegt in einer subtilen Reflexion über Identität, familiäre Bindungen und die Widersprüche einer Gesellschaft im Umbruch und am Vorabend eines verheerenden Krieges.

Einleitung und Moderation: Prof. Dr. Roman Dubasevych, Leiter des Lehrstuhls für Ukrainische Kulturwissenschaft an der Universität Greifswald (Deutschland) / UNDIPUS-Netzwerk

Zeit: 16:00, 21. März 2025
Ort: SR 6, Institut für Slawistik, Universität Wien, Spitalgasse 2, Hof 3