Zeit: Dienstag, 4. Juni 2024, 19:00 Uhr
Ort: Hörsaal A, Uni Campus, Hof 2
Die Wiener Schriftstellerin Barbi Marković erhielt den diesjährigen Belletristik-Preis der Leipziger Buchmesse. Am 4. Juni liest sie an der Universität Wien aus „Minihorror“ (Residenz Verlag 2023). In der Begründung der Jury heißt es zum Buch: „Barbi Marković erzählt stilsicher und mit bewussten Stilbrüchen einen Comic in Prosa. Der Horror der 26 Geschichten um das Paar Mini und Miki lauert im Alltag.“ Angelehnt an die Lustigen Taschenbücher durchleben Markovićs Held:innen die Schrecken des Einkaufens im Kapitalismus, erfahren den Weihnachtshorror in Mikis österreichischer Heimatstadt, werden von Minis serbischer Monstercousine heimgesucht oder überstehen ihre Urlaube und Betriebsfahrten nur mit Müh und Not.
Die Institute für Germanistik und Slawistik laden Studierende und alle Interessierten herzlich ein, mit Barbi Marković über Spracherwerb, Mehrsprachigkeit und Sprachwechsel in der Literatur, über das serbisch-österreichische Paar Mini und Miki, über literarische Formspiele, die Rolle des Humors in der Literatur und über den im Hinterkopf lauernden Krieg des jugoslawischen Zerfalls zu sprechen, der Mini und Miki noch in Wien einholt.
Miranda Jakiša (Slawistik) und Hannes Schweiger (Germanistik)
Zur Autorin: Barbi Marković lebt und arbeitet in Wien. Ihr Debütroman „Izlaženje“ (2006) übertrug Thomas Berhards „Gehen“ in die Belgrader Clubszene und zugleich in die serbische Sprache. Er wurde 2009 von Mascha Dabić ins Deutsche übersetzt (Ausgehen, Suhrkamp 2009). Es folgte „Graz, Alexanderplatz“ (Leykam 2012) und der Roman „Superheldinnen“ (Residenz 2016), der in Teilen auf deutsch verfasst wurde und für den Marković den Literaturpreis Alpha, den Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis und den Reinhard-Priessnitz-Preis erhielt. „Die verschissene Zeit“ (Residenz 2021) ist Markovićs erster komplett deutschsprachiger Roman über zeitreisende Teenager im Belgrad der 1990er Jahre. 2023 erhielt sie den österreichischen Outstanding Artist Award für Literatur. Mehrere ihrer Werke wurden für die Theaterbühne adaptiert.