Der südslawische Bećarac und österreichisches Schnadahüpferl im interkulturellen Kontakt

24.04.2023 09:00

Internationale und interdisziplinäre Tagung

Termin: Montag, 24. April 2023, ab 9:00 Uhr
Tagungsort: Aula am Campus der Universität Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1, 1.11.
Tagungsprogramm (PDF)

Organisiert wird das Projekt von Kollegen Ivan Rončević und Kollegin Gordana Ilić Marković.
Das Projekt steht in engem Zusammenhang mit dem Thema der Dissertation von Ivan Rončević.

Bei dem Projekt geht es um eine noch immer lebendige und produktive Form der Folklore – eine vokal-instrumentale Kleinform, die im (süd-)slawischen Kulturraum unter dem Begriff Bećarac bekannt ist. Die Aufführung des Bećarac in verschiedenen historischen und sozialen Kontexten, die Flexibilität der sprachlichen und künstlerischen Struktur ermöglichten seine weite territoriale Verbreitung, Übernahme und Weitergabe, daher ist es nicht verwunderlich, dass das Lied das immaterielle kulturelle Erbe all jener Völker ist, die darin den Ausdruck ihrer geistigen, mündlichen, literarischen und folkloristischen Ausdrucksform fanden. Entsprechend der sprachlichen und künstlerischen Struktur werden die Lieder wie Ojkavica und Ganga aus Bosnien und Herzegowina und anderer slawischen Regionen mit Bećarac in Verbindung gebracht.

Der bekannteste kroatische Ethnomusikologe, Musikhistoriker und Sammler volkskundlicher Texte im (süd)slawischen Kulturraum, Franjo Ksaver Kuhač, brachte Bećarac und das im deutschen Sprachraum weit verbreitete Schnadahüpferl in engen Kontakt. Ziel des Projekts ist es Wissenschaftler:innen und Experten:innen zusammenzubringen, die sich mit dieser immer noch lebendigen Form der mündlichen Literatur, Ethnologie und Folklore befassen; in Form von Vorträgen über den Kontakt zwischen Bećarac und Schnadahüpferl zu informieren; Studierende und die breite Öffentlichkeit mit der Bedeutung und den Werten dieser traditionellen Volkslieder vertraut machen.

Auf diese Weise sollen zukünftig gemeinsame wissenschaftliche Forschungen und Kooperationen im interkulturellen und interdisziplinären Kontext initiiert werden, vor allem zwischen den Instituten der Universität Wien, insbesondere unseres Instituts für Slawistik und entsprechenden Einrichtungen an den Fakultäten in Bosnien und Herzegowina, Kroatien und Serbien. Dadurch sollen aber auch die Aktualität und philologische Reichhaltigkeit der (süd-)slawistischen Forschungen an unserem Institut aufgezeigt und das Interesse der Student:innen an unserem Institut weiter geweckt werden.

Kontakt:
Mag. Ivan Rončević (ivan.roncevic@univie.ac.at)
Mag. Dr. Gordana Ilić Marković (gordana.ilic.markovic@univie.ac.at)

Tagungsprogramm (PDF)