Südslawisches Wien. Zur Sichtbarkeit und Präsenz südslawischer Sprachen und Kulturen im Wien der Gegenwart

17.10.2022

Herausgegeben von Miranda Jakiša und Katharina Tyran

Miranda Jakiša & Katharina Tyran (Hg.): Südslawisches Wien. Zur Sichtbarkeit und Präsenz südslawischer Sprachen und Kulturen im Wien der Gegenwart. Böhlau Verlag: Wien, 2022. 359 Seiten, 18 farb. Abb., gebunden. ISBN 978-3-205-21572-1, e-ISBN 978-3-205-21573-8.


Zum Buch:

Der Sammelband „Südslawisches Wien“ widmet sich der Sichtbarkeit und Präsenz südslawischer Sprachen und Kulturen im Wien der Gegenwart und versammelt Beiträge, die sich aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Perspektiven mit dem Südslawischen und den Südslaw*innen in Wien beschäftigen. Der Sammelband „Südslawisches Wien“ diskutiert die Sichtbarkeit und Anwesenheit südslawischer Bevölkerungsgruppen, ihrer Sprachen, Kulturen und künstlerischen Ausdrucksformen in der österreichischen Bundeshauptstadt. Laut Integrationsmonitor der Stadt lebten 2020 rund 180.000 Menschen südslawischer Herkunft in Wien. Sie kommen vor allem aus Bosnien und Herzegowina, Kroatien und Serbien, aber auch aus Slowenien, Bulgarien und Nordmazedonien. Jede*r zehnte Wiener*in ist damit Südslaw*in. Hinzu kommt die autochthone kroatische und slowenische Bevölkerung Österreichs, die in Wien ihre eigenen kulturellen Strukturen aufgebaut hat. Die Bundeshauptstadt stellt für alle diese Gruppen einen zentralen kulturellen Bezugspunkt dar. Im Fokus des Sammelbandes stehen zusammenschauend die Wiener südslawische Gegenwart und alle Schauplätze, an denen südslawische Sprachen, Kulturen und Menschen in Wien heute sichtbar werden.


Zum Inhalt:


Das südslawische Wien: Zur Sichtbarkeit und Präsenz südslawischer Sprachen und Kulturen im Wien der Gegenwart

Südslawische Kulturräume in Wien: Performative Arenen der Sichtbarkeit
Keep it Jugo, do it Švabo: Wien im Tschuschen-Rap (Miranda Jakiša)
Hor 29. Novembar: (Re-)Interpretationen postjugoslawischer Identitäten durch Gesangsaktivismus (Jana Dolečki)
(Post)jugoslawische Kulturräume in der Wiener Theaterlandschaft (Darija Davidović)

Orte des Austauschs: Südslawische Präsenz in Wien

Die Rolle des Wiener Kroatenballs für die Sichtbarkeit der kroatischen Volksgruppe in Wien (Lydia Novak)
Von Nordmazedonien nach Wien: Eine statistische und ethnographische Untersuchung nordmazedonischer Gemeinden und Kulturvereine (2002–2021) (Siegfried Gruber/Darko Leitner-Stojanov)
Die Knjižara Mi: Eine Buchhandlung, wie es sie nur in Wien geben kann (Armina Galijaš)
Mediale Bilder und literarische Perspektiven: Schreiben von und über Südslaw*innen in Wien. Musterschüler der Integration? Die Stellung der bosnischen Diasporacommunity in österreichischen Medien (Nedad Memić)
Ein Hauch von Beč: Südslawische Schriftsteller*innen in Wien (Mascha Dabić)
Die Bulgar*innen in Wien: Exotismus des gegenseitig Unbekannten (Bisera Dakova)

Südslawische Migrationen, Erinnerungen, Identitäten: Ankommen in Wien

Flüchten, Ankommen, Erinnern: Eine Ausstellung als Erinnerungsort ex-jugoslawisch-Wiener Gegenwart (Vida Bakondy/Amila Širbegović)
„Wien als Jugo-Hauptstadt“: Zu antinationalistischen Identitätsstrategien in der postjugoslawischen Diaspora (Rada Živadinović)
Die Topographie der Migration: Zur (Un-)Sichtbarkeit zugewanderter Rom*nja in Wien (Sanda Üllen/Sabrina Steindl-Kopf)

Sprachliche Präsenz des Südslawischen: Wien, Oida! Beč, Oida!
Slowenisch/Slowen*innen in Wien: Von Stereotypen, Kookkurrenzen und hungrigen Bäuchen (Emmerich Kelih)
Das Bild der südslawischen Sprachen und ihrer Sprecher*innen in Wörterbüchern des Wienerischen (Agnes Kim)
Vienna meets the Balkans: Sprachwissenschaftliche Perspektiven auf die balkanische Migrationsökonomie in Wien (Nadine Thielemann/Lejla Atagan)
Beč Oida: Zur Sichtbarkeit südslawischer Sprachen in der Wiener linguistischen Landschaft (Katharina Tyran)

Autor*innenverzeichnis

Zu den Herausgeberinnen:
Miranda Jakiša ist Universitätsprofessorin für Südslawische Literatur- und Kulturwissenschaft an der Universität Wien. Sie lehrte zuvor an der Humboldt-Universität zu Berlin und hatte Fellowships an der Princeton University, am Imre-Kertész-Kolleg Jena sowie an der Slowenischen Akademie der Wissenschaften und Künste (ZRC SAZU) inne. Miranda Jakiša forscht unter dem Begriff der „Post-Jugoslawistik“ insbesondere zu Gegenwartsphänomenen in historischer Perspektive und alle südslawische Kultur-Räume umfassend, zu denen sie auch internationale Diaspora-Gemeinschaften zählt.
Katharina Tyran ist Universitätsassistentin für slawische Philologie (Post-Doc) am Institut für Slawistik der Universität Wien. Sie studierte in Wien und Zagreb und promovierte an der Humboldt-Universität zu Berlin mit einer Arbeit zu Sprach- und Identifikationsdiskursen bei den Burgenländischen Kroat:innen. Ihre Forschungsschwerpunkte beinhalten soziolinguistische Fragestellungen mit einem Fokus auf Schrift und Graphie, Minderheitensprachen und Volksgruppen sowie Sichtbarkeiten südslawischer Sprachen in Österreich.

Zur Leseprobe:
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