Heinz Miklas wurde am 28. Oktober 1948 in Graz geboren. Dort besuchte er das Akademische Gymnasium und studierte anschließend Anglistik und Slawistik sowie Philosophie an den Universitäten Graz und Sofia (1968–1975). Seine Laufbahn als Wissenschaftler begann er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Freiburg im Breisgau, wo er auch Akademischer Rat bzw. Oberrat, Privatdozent und Außerplanmäßiger Professor wurde. Ebenda habilitierte er im Juli 1988 und erwarb die Venia legendi für Slavische Philologie. Von 1989 bis 1991 führten ihn Gastprofessuren an die Universitäten Trier, Basel und Zürich. Ab März 1994 bis zu seinem Übertritt in den Ruhestand im Oktober 2013 war er als Nachfolger von František Václav Mareš Universitätsprofessor für Slawische Altphilologie und Balkanistik am Institut für Slawistik der Universität Wien. Als Mitbegründer des Interuniversitären Zentrums für die Bild- und Materialanalyse von Kunst- und Kulturgut (Centre for Image and Material Analysis in Cultural Heritage – CIMA) im Jahr 2014 war er dort bis zu seinem Tod als Forscher aktiv.
Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählten die Vergleichende slawische Philologie (mit besonderer Berücksichtigung der Graphematik), Sprache und Literatur des Kirchenslawischen, die Kodikologie und Paläographie sowie die Balkanlinguistik, klösterliche Kultur und Literatur und slawische historische Linguistik im Allgemeinen.
Heinz Miklas war Träger des Ehrendoktorats und Ehrenzeichens am blauen Band der Universität Sofia sowie Auswärtiges Mitglied der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften.
Mit Heinz Miklas verliert die slawistische Fachwelt nicht nur einen herausragenden Wissenschaftler, sondern das Institut für Slawistik auch einen treuen Freund.
Unser ganzes Mitgefühl gilt seiner Familie, allen voran seiner Frau und seiner Tochter.
κούφα σοι χθὼν ἐπάνωθε πέσοι!
Stefan Michael Newerkla
im Namen aller Institutsangehörigen
Mittwoch, 13. Dezember 2023